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 | Fußball in Küntrop Teil 1 |
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l. Vorkriegszeit
Neben einem Abriss der Geschichte des alten Turnvereins soll auch ein Überblick über den Fußball in Küntrop vor der Gründung des SSV gegeben werden.
Hatte z.B. Neuenrade als einer der ersten Vereine in Südwestfalen bereits 1905 einen Fußballverein gegründet, so stoßen wir in Küntrop erst 1929 auf diesen Mannschaftssport. Natürlich spielten die Jugendlichen schon vorher auf den Wiesen Fußball, doch gab es kein geordnetes Vereinsleben.
Der damalige Pfarrvikar Dr. Schuhmacher, der 1928 nach Küntrop kam, engagierte sich im Vereinswesen, ganz besonders jedoch in der Jugendarbeit. Neben zahlreichen anderen Vereinen unter kirchlicher Organisation gründete er im Dezember 1928 den Jünglingsverein. In der Kirchenchronik heißt es 1929: "Im Jünglingsverein wurde eine Sportabteilung ins Leben gerufen, die sich dem Verband "Deutsche Jugendkraft" (DJK) anschloss. Die Abteilung hat einen gut gelegenen Sportplatz gepachtet und mit zwei Toren versehen." Die Gründungsversammlung fand am 6. Januar 1929 im Pfarrhaus statt. Im Dezember 1928 war schon die Gründung einer Sportabteilung ins Auge gefasst worden, doch fand sich da keine Mehrheit. Der erste Fußballverein in Küntrop war also gegründet. Interessant ist dabei, dass es nun zwei Sportvereine in Küntrop gab. Vereinslokal wurde die Schankwirtschaft Muschert, da die Fußballer dort geeignete Waschgelegenheiten vorfanden. Die Vereinsfarben der DJK waren Schwarz-Weiß. Dabei wurde die Kluft aus eigener Tasche finanziert. Bei der ersten öffentlichen Versammlung am 10. April 1929 im Vereinslokal Muschert wurde Wilhelm Braukhaus als erster Vorsitzender, Anton Griesenbruch und Anton Wienecke als Kassierer, Wilhelm Hammecke und Josef Schmöle als Kassenrevisoren und Josef Hammecke als Spielführer gewählt. Es wurde ein monatlicher Beitrag von 50 Pfennig festgesetzt.
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Gespielt wurde zuerst auf einer Wiese "Auf dem Drostenfelde" unterhalb Maas Scheune, doch der kleine, schiefe und holprige Platz genügte den Anforderungen bei weitem nicht. Am 21. April 1929 bestritt die DJK ihr erstes Spiel auf eigenem Platz gegen die erste Mannschaft der DJK Werdohl. "in einem flotten Spiel", wie es im Protokollbuch heißt, unterlagen die Küntroper den Gästen aus Werdohl mit 3:4. Erste Erfolge aber stellten sich bereits im Sommer ein. Die Gegner bemängelten jedoch ständig die schlechten Platzverhältnisse, und so bemühte man sich intensiv darum, einen anderen Platz zu finden. Nach "zähen" Verhandlungen gelang es Wilhelm Braukhaus und Dr. Schuhmacher, eine Wiese des Bauern Schmöle anzupachten. Diese lag auf dem Gelände, wo sich heute die Wohnhäuser der Familien Alfred Bischoff und Günter Stracke befinden. Auch dieser Platz war leicht uneben und wurde von einem ehemaligen Weg durchzogen, doch gelang es den Aktiven, den Weg aufzuschütten und den Platz zu begradigen. AI I e Arbeiten mussten wegen der fehlenden finanziellen Mittel in Eigenarbeit erledigt werden. Dieser Platz, für den die Fußballer eine Jahrespacht von RM 100 zu zahlen hatten, genügte den Anforderungen der Kicker schon eher. Feierlich wurde dann der Platz im Herbst eingeweiht. Es war dabei eine Art Sportfest vorgesehen, bei dem mehrere Begegnungen stattfanden. Um 13.00 Uhr traf man sich im Vereinslokal und marschierte dann mit "Gesang und Klang" zum Sportplatz. An jeder Ecke des Platzes wurden Fahnen aufgestellt. Es spielten Fröndenberg 1 gegen Balve 1, Fröndenberg 2 gegen Balve 2 und schließlich Wickede gegen Küntrop.
Küntrop schloss sich dem Ruhr-Hönne-Bezirk an. Dabei spielten sie gegen Vereine wie Affeln, Garbeck, Beckum, LangenhoIthausen. Meilen, Fröndenberg und Wickede. Zu diesen Spielen fuhr man mit dem Lkw des Bauern Schmöle, der wochentags zur Milchbeförderung benutzt wurde und sonntags, mit Bänken versehen, unsere heimischen Kicker zu den auswärtigen Spielen brachte. Unser Pastor war übrigens bei jedem Spiel dabei ! Heute schmunzeln wir, wenn wir hören, dass während der Woche Kühe auf dem Sportplatz grasten. Sie machten auf der Suche nach frischem Grün auch vor der Umzäunung des Sportplatzes nicht halt. Sehr zum Leidwesen der Fußballer, denn diese mussten oftmals die Tiere von ihrem Sportplatz treiben, um mit dem Spiel beginnen zu können. Fußballschuhe im heutigen Sinn gab es nicht. Auch wurde nicht zweimal die Woche trainiert. Alles war noch aus Spaß an der Freud. Die Kicker von damals gestehen übrigens ein, dass insgesamt mehr Spiele verloren als gewonnen wurden. 1931 wurde Anton Griesenbruch zum Spielführer gewählt. Josef Hammecke übernahm das Amt des Ehrenspielführers. Seit 1931 veranstaltete die DJK auch regelmäßig Preisschießen.
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Als die Nationalsozialisten 1933 an die Macht kamen, wurden die unter katholischer Führung spielenden DJK-Vereine verboten, so auch die DJK Küntrop. Diesen Hinweis finden wir in der Kirchenchronik. Die Tore wurden verkauft, das Vereinsvermögen beschlagnahmt, der Sportplatz wieder Wiese. War das das Ende des Fußball-Sports in Küntrop? Ja und Nein. Auf der einen Seite gelang es den Küntropern nicht, wie z.B. den Affelnern, die Mannschaft zu halten und unter anderen Namen weiterzuspielen. Auf der anderen Seite wurde ab 1935 im Rahmen der Jugendorganisationen der NSDAP gespielt. Es gab jedoch keine Meisterschaften mehr, sondern die HJ Mannschaften trugen ihre Spiele nach freier Vereinbarung aus. Interessanterweise spielten die Jugendlichen schon zu dieser Zeit auf dem gemeindeeigenen Gelände "Auf der Dinneike". Es gab keine einheitliche Kluft, und kaum jemand besaß Fußballschuhe. Zu den Spielen fuhr man mit dem Fahrrad. Aber im Kriegsjahr 1940 wurde auch dieser Spielbetrieb eingestellt.
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Fußball in Küntrop Teil 2  Der Küntroper Turnverein von 1902 
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