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 | Die Sport- und Spielvereinigung ( SSV ) Teil 1 |
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"Küntrop. Letzten Samstag trafen sich im Gasthof 'Helleckes' 25 sportbegeisterte Männer und gründeten einen Sportverein...." Mit diesen Zeilen leitete die Hönnezeitung den Artikel ein, der über die Gründungsversammlung des SSV Küntrop berichtete. Wie viel Mühen und Schwierigkeiten zu überwinden waren, bis in Küntrop ein neuer Sportverein gegründet war, davon können sich wohl nur noch die damaligen Gründer ein Bild machen. Bis es letztendlich soweit war, musste erst ein langer, beschwerlicher Weg zurückgelegt werden. Die Idee zur Gründung eines Sportvereins war ja bekanntlich schon mehrmals in Angriff genommen worden. 1933 scheiterte man an den Nationalsozialisten, 1946 und 1947 an der Sportplatz frage und an den Schweren der Zeit. Es galt also, eine solide Grundlage zu schaffen, damit dem Verein nicht von vornherein die Basis für eine dauerhafte Arbeit genommen war. Hauptinitiator dieser Idee war zweifellos Werner Helleckes, dessen aufopferungsvolles Engagement gerade in der schwierigen Gründungsphase manchen Skeptiker zur Mitarbeit bewegt hat.
Zunächst musste die Platzfrage geklärt werden, denn ohne einen Sportplatz war der junge Verein von vornherein zum Sterben verurteilt. Glücklicherweise stand zu dieser Zeit ein Mann an der Spitze unserer Gemeinde, der aus heutiger Sicht viel Weitsicht gezeigt hat und dessen Verdienste um das Gemeinwohl nicht hoch genug bewertet werden können. Dank der Unterstützung des Bürgermeisters Wilhelm Fuderholz stellte die Gemeinde das Gelände 'Dinneike' zur Verfügung und machte somit die Existenz des SSV Küntrop erst möglich. Da aber nur Vereine in den Deutschen Fußballbund aufgenommen wurden, die eine Benutzung des Sportplatzes für mindestens zehn Jahre nachweisen konnten, war es Glück, dass die Gemeinde auch hier ihre Unterstützung zusicherte. Ein weiterer schwieriger Punkt war, jemanden zu finden, der die anfallenden organisatorischen Aufgaben und die Vertretung nach Außen übernehmen wollte. Schließlich konnte AIfons Kellmann dazu bewegt werden, zunächst einmal die Geschicke in die Hand zu nehmen, bis sich der Verein stabilisiert hatte. Auch waren in Küntrop zwar fußballbegeisterte Männer vorhanden, doch spielten viele von ihnen bei Nachbarvereinen. Es galt also, alle Überzeugungskunst anzuwenden, um diese Männer für einen eigenen Küntroper Sportverein zu interessieren, dessen Zukunft ja noch völlig ungewiss war. Zudem gab es viele Skeptiker, die dem Verein nach den vorherigen fehlgeschlagenen Gründungsversuchen kaum eine Chance gaben. Sie wurden eines Besseren belehrt!
Am 22. Mai 1965 fand dann im 'Haus Helleckes' die Gründungsversammlung statt. Anwesend waren folgende Sportkameraden: Werner Helleckes, Reinhard Kemper, Hans-Jürgen Kaiser, Werner Griesenbruch, Franz-Josef Fuderholz, Bertold Köper, Friedhelm Neumann, Reinhard Hammecke, Hubert Pape, Willi Kaiser, Franz Hesse, Gerd Köper, Gerhard Helleckes, Hubert Fröndt, Friedhelm Griesenbruch, Werner Fröndt, Eckhard Tigges, Franz-Josef Habbel, Egbert Köper, Wilhelm Mütherich, KIemens Stracke, Gerhard Schulte, Günter Griesenbruch, Max Hesse und Manfred Teckhaus. Zum l. Vorsitzenden wurde Alfons Kellmann gewählt, II. Vorsitzender wurde Willi Mütherich, Geschäftsführer Werner Helleckes und Kassenwart Bertold Köper. Der SSV Küntrop war gegründet!
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Zunächst war beim SSV nur die Gründung einer Fußballabteilung beschlossen worden. Dabei wurde neben einer Seniorenmannschaft auch eine Jugendmannschaft gemeldet. Gespielt wurde in weinroten Trikots mit weißen Hosen und weinroten Stutzen, die ein Gönner dem Verein gestiftet hatte. Vereinslokal wurde das 'Haus Helleckes' am Küntroper Bahnhof, wo eigens Duschgelegenheiten für die Spieler installiert wurden. Als Trainer wurde 'Atze' Bürger aus Neuenrade verpflichtet. Der auf der 'Dinneike' befindliche Sportplatz war in mühevoller Arbeit vom Verein unter Mithilfe der Gemeinde hergerichtet worden und der Spielbetrieb auf dem damaligen Rasenplatz konnte beginnen. Die Sportplatzeinweihung und damit gleichzeitig die Premiere vor heimischem Publikum fand vor einer imposanten Kulisse gegen die DJK Husten statt. Ab August spielte das junge Team in der Arnsberger II. Kreisklasse um Meisterschaftspunkte. Hans-Jürgen Kaiser erzielte gleich im ersten Spiel gegen RW Mellen Küntrops erstes Meisterschaftstor (Endstand 3:3). Nach teilweise überraschenden Anfangserfolgen wollten bei Heimspielen bis zu 200 ! Zuschauer die Kicker aus dem 600-SeeIen-Dorf sehen. Am Ende dieser ersten und sicherlich schwersten Saison konnten die Fußballer einen ausgezeichneten 11. Tabellenplatz belegen.
Der Verein wuchs allein bis zum 31. Dezember 1965 auf 118 Mitglieder an; ein Zeichen dafür, dass der neue Verein nicht nur akzeptiert wurde, sondern in Küntrop auch eine gute Basis fand.
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Im Januar 1966 wurde Alfred Bischoff neuer l. Vorsitzender. Schon nach der ersten Spielzeit wurde die Befestigung des Sportplatzes in Angriff genommen. Der Rasenplatz wurde begradigt und mit Asche überzogen. Auch hier leistete die Gemeinde unschätzbare Hilfe, ohne die eine derartige Maßnahme aufgrund der schlechten finanziellen Lage nicht möglich gewesen wäre. Dieser Sportplatz sollte den Aktiven noch bis zum Ende der 70er Jahre zur Verfügung stehen. Zur Platzeinweihung veranstaltete der SSV am 6. August 1966 ein Stiftungsfest. Auf dem Programm stand zunächst der Einmarsch der Mannschaften, dann die Begrüßung durch Vorsitzenden und den Bürgermeister. Danach fand ein Jugendspiel Westf. Werdohl gegen SSV Küntrop statt, an dem sich das Einlagespiel Schützenverein gegen Feuerwehr anschloss (übrigens war diese Begegnung auch bei späteren Sportfesten immer wieder ein besonderer Leckerbissen). Zum Schluss musste sich im Hauptspiel die l. Mannschaft mit Westf. Werdohl l auseinandersetzen. Mit dem neuen Sportplatz stiegen zunächst auch die Leistungen der Küntroper Kicker. Die I. Mannschaft landete gute Mittelfeldplätze und hatte sich im Kreis einigen Respekt verschafft. Leider konnte die Jugendmannschaft nicht gehalten werden, und so fehlte auf Dauer der Nachwuchs. Zwar spielten einige Jugendliche in Neuenrade und Affeln, doch viele scheuten die weiten Wege und blieben somit dem Fußball fern.
Ein unvergessliches Ereignis wird es für alle sein, die am 26.3.1967 dabei sein konnten, als der Berliner Oberligist SC Gartow zu einem Freundschaftsspiel beim SSV antrat. Nach großem Kampf gegen einen übermächtigen Gegner verloren die Küntroper nur mit 2:1. Himmelfahrt 1968 veranstaltete der SSV erstmals ein Sportfest. Der Erfolg des Sportfestes ließ das Ereignis zu einer festen Instanz des SSV werden und der traditionelle Termin 'Himmelfahrt' lockte immer wieder zahlreiche Besucher zu den interessanten Begegnungen an. Der Bau der Schützenhalle brachte den Fußballern doch erhebliche Vorteile, denn der lange Weg zu den Umkleide- und Duschgelegenheiten entfiel und auch das Sportmaterial konnte dort untergebracht werden. Außerdem ermöglichte die nun vorgenommene Installation einer Flutlichtanlage bessere Trainingsmöglichkeiten.
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Doch mit der I. Mannschaft ging es immer mehr bergab und 1969 konnte der Abstieg aus der II. Kreisklasse nur mit Glück verhindert werden. Dies lag u.a. daran, dass nach und nach der Stamm der Gründungsmannschaft altersbedingt aufhörte und die Neulinge erst in die Mannschaft integriert werden mussten. Doch danach wurde die Mannschaft wieder gefestigt und sie konnte sich langsam ins Mittelfeld vorspielen.
1970 wurde der Verein um eine Frauengymnastikgruppe erweitert. Sie zählte schon zu Beginn 40 Mitglieder und wuchs schnell auf 52 Mitglieder an. Übungsleiterin war Irene Riecke, die ihr Amt bis 1986 ausübte. Danach übernahm Ute Müller die Gruppe. Als Übungsraum dient den Frauen die Schützenhalle. Die Frauen pflegen neben der körperlichen Ertüchtigung besonders die Geselligkeit und die Freundschaft.
Hubert Stüken übernahm 1970 das Amt des I. Vorsitzenden von Alfred Bischoff. In diesem Jahr erregte das Sportfest besonderes Interesse, hatte sich doch die Durchführung eines Damenfußballturniers als wahrer Kassenschlager herausgestellt.
Im nächsten Jahr gelang es dem SSV, nach langer Zeit wieder eine Jugendmannschaft auf die Beine zu stellen. Zudem wurde die Gastwirtschaft 'Möss' neues Vereinslokal des SSV. Während die geselligen Aktivitäten erweitert wurden (es wurden z.B. Preisschießen abgehalten und Karnevalsfeiern organisiert), geriet die l. Mannschaft zusehenst in eine bedrohliche Krise. Der Gipfel war 1974 erreicht, als der SSV sich wieder nur mit Glück vor dem drohenden Abstieg retten konnte. Erst als Theo Helleckes den Vorsitz übernahm, besserte sich die Lage. Mittlerweile hatte Hubert Schmöle im letzten Spiel der Saison 1974/75 das 500. Meisterschaftstor für den SSV im Spiel gegen den TuS Bruchhausen geschossen (Endstand und gleichzeitig das 500. Tor: 4:0). Der SSV hatte nun ständig eine A-Jugend Mannschaft gemeldet und auch die Seniorenmannschaft hatte ihr spielerisches Tief überwunden. 1975 wurde dann die II. Kreisklasse durch die große Anzahl weiterer Mannschaften aufgestockt und in zwei Gruppen eingeteilt. Auch wurde in diesem Jahr die Erweiterung der Frauengymnastikgruppe um eine Männergymnastikgruppe ins Auge gefasst, doch kam diese nicht zustande.
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Die Sport- und Spielvereinigung ( SSV ) Teil 2 Fußball in Küntrop Teil 2 
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